Israelreise, Wüste Juda
Die Tage fünf und sechs stehen ganz im Zeichen der Wüste.
Wir finden imposante, fast unwirkliche Landschaften und lebendige Stille.
Markus Lohner
Gestern noch am See Genezareth und heute schon Jerusalem.
Aber der Reihe nach:
Zuerst gilt es die Koffer zu packen und die Reise in Richtung Süden anzutreten. Unterwegs decken wir uns in einem Laden mit Datteln und allerlei Spezialitäten ein. Schliesslich gelangen wir nach einer längeren Fahrt, auf der wir auch zum ersten Mal einen Checkpoint passieren - wir fahren durch das Westjordanland - ans Tote Meer, den tiefsten Punkt der Erde. Wir sehen eindrücklich, wie dieser Salzsee in den letzten Jahren an Grösse verloren hat. Es verdunstet mehr Wasser, als das hineinfliesst.
Im südlichen Teil des Toten Meeres trennen wir uns von einem Teil der Gruppe, die das dolce far niente dem Wüstentrip vorzieht. Aber auch für die Wüstengruppe reicht es noch für ein kurzes Bad im Salzwasser. Wir fühlen uns wie Korkzapfen und haben dabei ein Riesengaudi.
Dann ist es höchste Zeit ins Wüstencamp aufzubrechen.
Moshe und Jaron, zwei Brüder mit Schweizer Wurzeln, die als Tour Operator vieles unserer Reise eingefädelt haben, empfangen uns im bereits aufgebauten Wüstencamp. Es ist alles da, was das Herz begehrt. Nach einem wunderbaren Abendessen, guten Gesprächen und einer Abendandacht sinken wir im Vollmondlicht glücklich ins Bett. Himmlisch!
Am anderen Morgen stärken wir uns bei einem feinen Morgenessen. Dann geht's auf die vier stündige Wanderung ans Tote Meer. Wir staunen unterwegs über die vielfältigen Gesteinsformationen, umgehen Canyons und sitzen schweigend in der absoluten Stille. Ist man Gott in der Wüste nicht doch noch ein bisschen näher, weil es kaum etwas gibt, was ablenkt?
Müde und glücklich treffen wir am Toten Meer die andere Gruppe und hören von ihnen, dass sie die Zeit im Hotel und im Wasser genossen haben.
Die Fahrt nach Jerusalem bedeutet gleichzeitig auch die Überwindung von fast 1000 Höhenmetern, oder anders gesagt: Wir erleben einen Wechsel vom trockenen Wüstenklima bei 37 Grad zu einem Bergklima mit Wolken bei rund 20 Grad. Ein erster Blick auf Jerusalem mit dem Tempelberg ist ergreifend
Morgen werden wir die Stadt zu Fuss erkunden und dabei wahrscheinlich auch nasse Füsse bekommen.